Die Arche Für Familien feiert das 5-jährige Bestehen. Mit den Co-Betriebsleiterinnen Esther Frank und Florence Leisibach schauen wir auf Erfolge und Herausforderungen und wagen einen Blick in die Zukunft.
Fünf Jahre ist es her, dass die Stiftung Mütterhilfe und die damalige Arche Kind & Familie ihre Betriebe räumlich zusammengelegt haben. Seit 2018 treten sie mit einem neuen Konzept und unter dem Namen Arche Für Familien auf. Der Betrieb bietet umfassende Unterstützung für Schwangere, Eltern mit Babys und Kleinkindern sowie für Familien in mehrfach belastenden Lebensumständen mit Kindern von 0 bis 14 Jahren an.
Esther Frank erinnert sich: «Die räumliche Zusammenlegung der beiden Organisationen brachte einige Herausforderungen mit sich, darunter die Integration zweier Kulturen und die Klärung von Rollen und Zuständigkeiten.» Dass die Annäherung und die gemeinsame Identitätsfindung so gut gelungen seien, habe viel damit zu tun, dass man sich auf der fachlichen und persönlichen Ebene gefunden habe. Es brauchte unter den Fachpersonen aber eine bewusste Auseinandersetzung damit, welche Angebote wie gestaltet werden sollen. Die generationenübergreifende Perspektive war dabei ein zentrales Anliegen und prägt die Arbeit bis heute.
Nachhaltige Veränderungen ermöglichen
Dank dieser Angebotsentwicklung hat sich die Arche Für Familien als wichtige Anlaufstelle für Familien etabliert. «Wir haben auf dem Platz Zürich etwas Einzigartiges erarbeitet», freut sich Florence Leisibach. «Unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns, Familien sozialarbeiterisch und -pädagogisch, aber auch psychologisch zu beraten und zu begleiten. Dadurch verbinden wir verschiedene Blickwinkel miteinander und bieten den Familien umfassende Unterstützung an.» Als besonders wertvoll erachtet sie die Tatsache, dass die Arche Für Familien keine behördliche Entscheidungsmacht hat und dadurch druckfreier auf Ressourcen, Entwicklungsprozesse und Risiken fokussieren kann. So seien oftmals wichtige Veränderungsprozesse möglich. Zusätzlich zur engen transdisziplinären Zusammenarbeit unter einem Dach ist die externe Vernetzung mit anderen psychosozialen Versorgungsstellen zentral in der Begleitung und Unterstützung von vulnerablen Familien», betont Esther Frank. «Die Familien sind bei uns einem grossen Beziehungsnetz aufgehoben. Dank unserer «Mehrebenen-Interventionen» können wir nachhaltige Veränderungen ermöglichen.»
«Die Familien sind bei uns in einem grossen Beziehungsnetz aufgehoben.»
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gesellschaftliche und weltpolitische Entwicklungen auch auf die Arbeit der Arche Für Familien grossen Einfluss haben. Themen wie Flucht, Kriegserlebnisse und die Auswirkungen der Pandemie sind im Arche-Alltag allgegenwärtig. «Die psychische und physische Not vieler Familien ist gross und hat an Komplexität zugenommen», stellt Florence Leisibach fest. «Umso wichtiger ist es, individuell auf sie einzugehen.»
«Die psychische und physische Not vieler Familien hat an Komplexität zugenommen.»
Ein Blick in die Zukunft
«Unsere gemeinsame Haltung wird künftig ein noch stärkerer Anker sein, worauf wir zurückgreifen können», ist Esther Frank überzeugt. «Auf ‘neue’ gesellschaftliche Phänomene und die damit verbundenen Herausforderungen für Familien werden wir flexibler eingehen können. Wir bleiben ein wichtiger Teil eines Netzes für vulnerable Familien in und um Zürich, das in Zukunft hoffentlich noch stärker auch durch die öffentliche Hand unterstützt wird.»