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Streit zwischen Geschwistern – 5 Tipps für Eltern

«Das ist meine Puppe!» – «Aber ich habe zuerst damit gespielt!» Und schon fliegen die Fetzen. Wenn Geschwister sich streiten, fühlen sich Eltern oft unsicher, genervt oder sogar verzweifelt. Sie sehnen sich nach Harmonie, doch der «Geschwisterstreit» spielt eine wichtige Rolle für die Beziehung der Kinder.

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In der Arche die Oase und am Mittwochs-Treff kommt es immer wieder mal vor, dass Geschwister sich zum Beispiel um ein Spielzeug streiten oder darum, wer mit dem Bobbycar fahren darf. Das ist ganz normal und gehört zur Entwicklung, erklärt Sara, Sozialpädagogin der Arche Für Familien. Für Eltern können diese ausgetragenen Geschwisterkonflikte im Alltag jedoch sehr anstrengend sein – und das sind sie auch, fügt sie hinzu. Besonders bei Kleinkindern bis sechs Jahre ist es völlig normal, dass sie mehrmals täglich in Zankereien geraten. Aber wie viel Streit ist eigentlich normal und wann sollten Eltern eingreifen? Hier sind einige kleine Tipps und Ideen, die den Alltag etwas erleichtern können.

Erkenne an, dass es normal ist, dass Geschwister hin und wieder unterschiedlicher Meinung sind.
Der gefühlt zehnte Streit, allein an diesem Tag. Langsam, aber sicher ist Ihnen selbst zum Schreien zumute. Gut zu wissen: Vorschulkinder geraten im Schnitt alle zehn Minuten in einen Konflikt mit ihren Geschwistern. Streitigkeiten sind völlig normal und gehören zum Familienalltag. Es ist wichtig zu verstehen, dass sie nicht zwangsläufig ein Zeichen für ein Problem sind, sondern oft einfach Ausdruck unterschiedlicher Bedürfnisse und Meinungen. Durch Konflikte lernen Kinder, Kompromisse einzugehen, sich auszudrücken und Probleme zu lösen. Auch wenn es manchmal so scheint, als gäbe es ständig Auseinandersetzungen, sind diese Rangeleien oft ein entscheidender Bestandteil ihres sozialen Lernprozesses.

Verbalisiere und erkenne die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder
Wenn Eltern in Konflikten die Bedürfnisse beider Kinder erkennen und klar benennen, was die Kinder in dem Moment fühlen oder brauchen, hilft das, den Streit besser zu verstehen. Statt den Fokus nur auf das Verhalten zu legen, können Eltern so den tieferen Hintergrund verstehen. Oft geht es gar nicht nur um das Spielzeug oder das, was passiert, sondern um ein Bedürfnis, wie zum Beispiel mehr Aufmerksamkeit oder Gerechtigkeit. Wenn Eltern das benennen, lernen die Kinder, ihre eigenen Gefühle zu verstehen und auch auf die Gefühle des anderen zu achten.

Beispiel: Wenn ein Kind beim Malen immer die Farbe benutzt, die das andere auch haben möchte, könntest du sagen: «Du möchtest gerade die rote Farbe benutzen, aber deine Schwester möchte auch damit malen. Beide von euch brauchen die Farbe, das ist verständlich.» So erkennen die Kinder die Bedürfnisse des anderen und können eine Lösung finden, wie beispielsweise abwechselnd zu malen.

Lösungen anbieten und moderieren kann ein effektiver Weg sein, um Konflikte zu lösen
Wenn Eltern in Konfliktsituationen Lösungen anbieten, lernen Kinder wichtige Fähigkeiten wie Kommunikation, Empathie und Kompromissbereitschaft. So hilft man ihnen nicht nur, den aktuellen Streit zu lösen, sondern gibt ihnen auch Werkzeuge, um zukünftige Konflikte selbstständig zu bewältigen. Indem Kinder lernen, Lösungen selbst zu finden, verringert sich die Notwendigkeit für ständige Eingriffe der Eltern. Dies stärkt ihre sozialen Fähigkeiten und ihr Selbstbewusstsein.

Beispiel: Angenommen, zwei Kinder streiten sich um ein Spielzeug. Du könntest vorschlagen: «Wie könnten wir das Spielzeug gerecht teilen? Was wäre eine Lösung, bei der ihr beide glücklich seid?» Danach kannst du moderieren, indem du Ideen anbietest, wie das Spielzeug abwechselnd genutzt werden kann, und die Kinder dazu ermutigen, einen Kompromiss zu finden.

Verbringe, wenn möglich, Exklusivzeit mit einem Geschwisterkind
Wenn es möglich ist, etwas «Einzelzeit» mit einem Kind zu verbringen, sei es für eine kleine Aktivität wie ein Spaziergang, ein gemeinsames Spiel oder einfach ein Gespräch, kann das dazu beitragen, dass sich das Kind weniger im Wettbewerb mit seinen Geschwistern fühlt. Auch wenn es nur gelegentlich passiert, wirkt sich diese Exklusivzeit positiv auf das Familienleben aus. Exklusivzeit mit jedem Kind kann helfen, Geschwisterrivalität zu verringern, denn jedes Kind bekommt die Aufmerksamkeit, die es braucht, und es gibt weniger «Wettbewerb» um die Eltern.

 Vermeide es, Geschwister zu vergleichen, um Geschwisterrivalitäten zu verhindern.
Jeder Mensch ist einzigartig, und wenn Kinder ständig miteinander verglichen werden, kann das zu Frustration und einem Gefühl der Ungerechtigkeit führen. Stattdessen ist es hilfreich, die individuellen Stärken und Eigenschaften jedes Kindes wertzuschätzen. Wenn die eigenen Fähigkeiten und Erfolge anerkannt werden, fördert dies das Selbstvertrauen und ein respektvolles Miteinander, ohne das Gefühl der Konkurrenz zwischen den Geschwistern zu verstärken.

Büchertipps für Eltern:
Nicola Schmidt – Geschwister als Team, Ideen für eine starke Familie
Danielle Graf und Katja Seide – Das Geschwisterbuch