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Herausfordernd, belebend, motivierend

Unter dem Titel «Mein Stück Glück» lassen uns Menschen, die bei der Arche Unterstützung suchen, und auch Menschen, die für die Arche arbeiten, an einem persönlichen Stück Glück teilhaben. Diesmal erfahren wir von unserer Kinderbegleiterin Margrit Oppliger, über eines aus ihrem Leben. 

Als wir Margrit Oppliger zu ihrem Glück in der Kinderbegleitung befragten, war ihr eines ganz wichtig festzuhalten. Bei ihrem Engagement für die Kinderbegleitung ginge es nicht um sie selbst. Sondern der Kern des Glücks verberge sich im gemeinsam Erlebten und Erfahrenen. Es sei dieses Gemeinsame, welches das Glück bedeute. Miteinander neue Wege begehen und Neues entdecken. Margrit engagiert sich seit einigen Jahren für die Kinderbegleitung an der Langstrasse. In manchen davon begleitete sie wöchentlich gleich drei Kinder oder Jugendliche. Wenn man sie danach fragt, teilt sie die schönen und positiven Erfahrungen gerne. Es gibt viele davon. Ganz spontan erzählt Margrit von einer mittlerweile jungen Frau aus einem fernöstlichen Land. Ihre Begleitung begann, als sie noch in der Primarschule war und der Übergang in die Oberstufe nicht mehr so weit weg war. Obwohl ihr Lehrer sie eigentlich für die Sek B «vorsah», schaffte sie es schliesslich in die Sek A. Ein paar Jahre später und mittlerweile schon länger aus dem Kinderbegleitungs-Alter herausgewachsen, haben die beiden noch heute das Bedürfnis, sich zu treffen. Sie tauschen sich aus, lernen miteinander und voneinander. Margrit Oppliger betont erneut, dass sie stets mitlernt, weiterlernt. Sie verweist auf das Gemeinsame, das sie eingangs erwähnte. 
 
Immer wieder gibt es sprachliche Hürden zu überwinden 
Oftmals sei das Mädchen mit einem «Gnuusch» zu ihr in die Begleitstunden gekommen und gemeinsam hätten sie es dann entwirrt. In der Regel ging es um Schulisches, bei denen es immer wieder sprachliche Stolpersteine gab. Einmal hatte sie die Aufgabe, Recherchen zum Klima und zum Klimawandel am Beispiel von Australien zu machen. Dort ereignen sich immer wieder katastrophale Brände und Überschwemmungen, wie gerade auch in diesem Jahr. Eine Teilaufgabe für sie bestand darin, in ihrem Bericht Quellenangaben zu machen. Doch sie hatte keine Ahnung, was Quellenangaben sind und wozu sie überhaupt dienen. Es waren also immer wieder sprachliche Hürden, die es zu überwinden galt. In der Schule war es aber nicht möglich, mit den auftauchenden sprachlichen Verständnisfragen auf die Lehrperson zuzugehen. Danach Nachdem diese aber geklärt waren, konnte sich das Mädchen immer wieder schnell orientieren und die Herausforderungen gemeinsam mit Margrit gedanklich und sprachlich «büscheln». Gestalterisch war sie sowieso stark. Nun schaffte sie es aber immer besser, ihre Arbeit auch zu strukturieren und zu bündeln. Sie spürte dabei vermehrt Freude und Beruhigung. 
 
 
Dinge versuchen, die man sich vorher nicht getraut hätte 
Bei Margrit Oppliger ist die Freude, dieses gemeinsam erlebte Glück, so eindrücklich zu spüren, wenn sie von dieser heute jungen Frau erzählt, die jetzt eine Lehre als Grafikerin absolviert und ihren eignen, selbstbestimmten Weg geht. Es sei fast unbeschreiblich, wie sie im Lauf ihrer Jugend aufblühte, sich mehr und mehr Selbstbewusstsein erarbeitete. Eine Begleitung sei natürlich eine Herausforderung und bedeute grosse Verantwortung, erzählt Margrit. Man wisse nie, wohin die «Reise» ginge. Doch die kleinen und grösseren Hürden, die man zusammen überspringt, seien so belebende Erfahrungen und motivieren beide stets von Neuem. Sie können den Kindern Mut geben, Dinge zu versuchen, die sie sich vorher nicht getraut hätten, oder für die sie sich die entsprechenden Fähigkeiten erst aneignen mussten.