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Smash, lost, cringe. Wir verstehen uns doch, oder?

Jugendwort des Jahres 2022 ist 'smash', aber was bedeutet es? Menschen der Generation X und älter verzweifeln an dem stets neuem Vokabular der jungen Heranwachsenden und sind regelrecht 'lost'.

Stehen unsere freiwilligen Mitarbeitenden der Arche Kinderbegleitung, die mit Schüler:innen und Jugendlichen arbeiten, auch vor dieser linguistischen Herausforderung? Um das herauszufinden habe ich mich, mit mehreren Tandems ausgetauscht und gefragt, ob sie sich auch wirklich verstehen. An dem lustigen Abend sind einige Jugendwörter inklusive ihrer Bedeutung und Übersetzung zusammengekommen.

Gemeinsam sitzen wir an einem Tisch und noch traut sich niemand etwas zu sagen, bis die erste Kinderbegleiterin das Eis bricht und ihre Jugendwörter aus der Vergangenheit herauskramt. Aus den Mündern der zwischen 30 bis 60-Jährigen fallen Begriffe wie 'Fez', 'astrein', 'logo', 'verstrahlt', 'boah, ey', 'dufte', 'banal', 'cool' oder 'ultrageil'. Die Jungen am Tisch haben einige der Begriffe noch nie gehört oder wissen nicht einmal, was diese bedeuten, andere wie 'cool' wurden nickend bestätigt. Die Schüler:innen waren nun auch bereit, ihre Sprache mit uns zu teilen. Folgende Begriffe führten zu grossen Fragezeichen in den Gesichtern der Erwachsenen: smash, cringe, bodenlos, bae, bro, slay, sheesh, yolo und viele mehr. 

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Eine kleine Auswahl mit der Bedeutung der Jugendwörter, die häufig genutzt werden, wenn Jugendliche sich untereinander unterhalten oder schreiben:

smash             = jmd. umwerfend / attraktiv finden (Jugendwort 2022)

cringe             = Ausdruck, wenn etwas seltsam oder peinlich ist (Jugendwort 2021)

bodenlos         = schlecht, mies

Bae                 = Akronym für 'before anyone else' / Schatz

Bro, Digga       = Freund, Kumpel

lit                    = sehr cool

lost                  = ahnungslos, unsicher

slay                 = selbtsbewusst handeln

Shees              = Ausdruck: Echt jetzt?

Yolo                = Akronym für 'You only live once' / Nutze alle deine Chancen

Fix                   = es ist definitiv

Safe                = definitiv

Läuft bei dir    = gut gemacht, Kompliment für Tat des anderen

Ehrenmann / Ehrenfrau = Jemand, der etwas Besonderes für einen macht

Wer zufällig ein Gespräch zwischen Teenagern mithört, kann als erwachsene Person nur den Kopf schütteln, denn obwohl sie die nötigen grammatikalischen Kenntnisse besitzen, werden diese im Jugendslang nur sporadisch angewendet und unnötiges wird gestrichen. So kann sich das dann anhören: «Chunsch Basketball?» Oder «Wer chunnt Badi?». 

Viele Jugendliche nutzen zur Kommunikation Text-Nachrichten. Um diese als erwachsene Person zu ent-schlüsseln, muss man gut im Raten sein, denn die Wörter und Sätze werden auf ein Minimum und an sich aneinanderreihende Buchstaben reduziert. Viele der Begriffe, die so kreiert werden, sind nicht mal aus der deutschen Sprache. YOLO, wurde sogar zum Jugendwort im Jahr 2012 gewählt worden. Eine Auswahl von Abkürzungen habe ich vom ältesten der Schüler erhalten und mit denen der Kinderbegleiter:innen ergänzt:

np                    = no problem

klg/ kllg           = Kollege

jz                     = jetzt

wrm                 = warum

Tysm               = Thank you so much

Gtg                  = got to go

Ez/ Ezz/ Isy      = easy

Vllt                  = Vielleicht

K                     = Ok

R                     = are

r u K?             = are you Ok?

 

Füher eher genutzte Kürzel:

omg                 = Oh mein Gott

LOL                 = laughing out loud

HDL                 = Hab dich lieb

GLG                = Ganz lieber Gruss

LG                   = Lieber Gruss

Für Aussenstehende ist es praktisch unmöglich à jour zu bleiben in der sich äusserst dynamisch entwickelnden und verändernden Jugendsprache. Sie nutzen Anglizismen, setzen Wörter zusammen, kreieren neue Wörter und kürzen nach einem Prinzip, dass unser einem nicht klar ist. Im Austausch wurde viel gelacht und am Ende war allen klar, dass nicht alles so klar ist, wie man denkt. Ein offenes Ohr haben und lieber einmal mehr nachfragen, wenn einem ein Ausdruck nicht bekannt ist, hilft Missverständnisse zu vermeiden. In diesem Sinne – YOLO.