Die Kinder profitieren nach wenigen Monaten
Eine Zwischenevaluation zur Wirkung des vor bald zwei Jahren eröffneten Standortes der Kinderbegleitung in Seebach berichtet viel Positives. Fazit: Die begleiteten Kinder und Jugendlichen profitieren schon nach kurzer Zeit und werden in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung gestärkt.
Seit über 40 Jahren gibt es die Arche Kinderbegleitung. So lange wie die Arche Zürich. An der Langstrasse wurde der erste Standort geschaffen, später kamen die Standorte Grünau und Affoltern dazu. Der entsprechende Bedarf war und ist vorhanden und er ist auch in anderen Stadtteilen nicht zu negieren. Die Gründe, warum Kinder und Jugendliche zuhause nicht die nötige oder genügend Unterstützung bekommen können, sind sehr vielfältig. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, wollte die Arche Zürich einen weiteren Standort, den mittlerweile vierten, aufbauen. Umfangreiche Abklärungen, auch in Absprache mit Zuständigen der Stadt Zürich, ergaben, dass es unter anderem in Seebach grosse Nachfrage für das Angebot der Kinderbegleitung gab. Mit der Sicherung der Finanzierung durch Stiftungen sowie durch die Stadt, konnte im August 2021 die dreijährige Pilotphase gestartet werden. Nach Ende des provisorischen Betriebs und ab der definitiven Einführung sollen sich bis zu 42 Kinder und Jugendliche einmal wöchentlich in Seebach mit ihren Begleiter:innen treffen. Zusammen bearbeiten sie Schulaufgaben, üben Deutsch, diskutieren und spielen. Die individuelle Einzelbegleitung durch freiwillige Begleiterinnen und Begleiter dauert in der Regel mehrere Jahre.
Stärkeres Selbstvertrauen durch individuelle Zuwendung
In der vor Kurzem durchgeführten, internen Evaluation gab es auch Interviews mit den Lehrpersonen sowie den Eltern. Diese zeigen auf, dass die Kinder und Jugendlichen vom Angebot Kinderbegleitung in Seebach profitieren, und dies bereits nach wenigen Monaten Teilnahme. Sie werden in ihrer schulischen und persönlichen Entwicklung positiv gestärkt. Die Rückmeldungen der Eltern wie auch der Lehrpersonen zeigen, dass die Integration der Kinder und Jugendlichen positiv unterstützt ist, dank der individuellen Zuwendung, der ressourcenorientierten und bedürfnisorientierten Begleitung im 1:1-Angebot. Diese Arbeit stärkt das Selbstvertrauen der Kinder, was sich positiv auf das kindliche Erleben und Verhalten in der Schule auswirkt.
«Jetzt hat meine Tochter den Knopf aufgemacht.»
Auch Rückmeldung von Elternbestätigen, dass sich das Angebot auf verschiedenen Ebenen positiv auswirkt. Wenn betroffene Eltern feststellen, dass ihre Kinder profitieren, hat das positive Wirkung auf die ganze Familie. Eine Mutter erklärte ganz stolz: «Jetzt hat meine Tochter den Knopf aufgemacht.» Wenn Kinder ihr Selbstvertrauen stärken können und manche von ihnen sogar wieder lieber zur Schule gehen, dann nimmt das auch Druck von den Eltern. Selbst für Eltern, welche ihre Kinder sprachlich oder fachlich unterstützen könnten, verläuft die Beziehung zu ihnen nicht immer reibungslos. Eine Begleitperson kann in manchen Fällen «Brücken» bauen und auf einer neutraleren Ebene mit dem Kind kommunizieren.
Suche nach Freiwilligen ist anspruchsvoll
Auch in Seebach besteht für angemeldete Kinder und Jugendliche eine Warteliste. Wie an den anderen Standorten erweist sich die Suche nach Freiwilligen als Herausforderung. Ein solches Engagement bedingt einiges an persönlichem Aufwand - auch an zeitlichen Ressourcen (einmal pro Woche für 1.5 Stunden Begleitung) - den zu leisten, gut überlegt sein muss. Deshalb ist es nicht so leicht, Nachwuchs zu finden, obwohl die Begleiter:innen im Durchschnitt mehrere Jahre Einsatz leisten und dies mit viel Herzblut tun. Dennoch konnten Ende 2022 schon 29 Kinder und Jugendliche begleitet werden und im März 2023 waren es bereits 33, aus 11 unterschiedlichen Schulhäusern.
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