Seit Jahren wachsen auf unserem Biohof verschiedenste Tomatensorten. Bei den Mitarbeitenden der geschützten Werkstätte wie auch bei den Teilnehmenden der IV-Integrationsmassnahmen sind die vielfältigen Arbeiten rund um die Tomate sehr beliebt. Neu werden ihre liebevoll gepflegten Tomaten in eine Passata verarbeitet. Ein Interview mit David Giger, Fachangestellter und Initiator dieses neuen Produktes.
Weshalb produziert ihr Tomaten?
«Die vielfältigen Arbeiten rund um die Tomaten sind sehr beliebt. Unsere Mitarbeitenden der geschützten Werkstätte und die Teilnehmenden der IV-Integrationsmassnahmen begleiten ihre Pflanzen von Anfang an. Sie säen sie, sehen sie wachsen. Sie erfahren, dass nur dank ihrer guten Pflege die Tomaten optimal reifen können. Sie tragen Verantwortung und haben an den gereiften Tomaten grosse Freude. Es ist ein Erfolgs-erlebnis, welches das Selbstvertrauen stärkt.»
Welche Arbeiten stehen in einem normalen Tomatenjahr an?
«Im März säen wir die Tomaten aus. Sobald die jungen Pflanzen einige Blätter haben, pikieren wir sie. Das heisst, wir setzen sie in grössere Töpfe um. Ab Mai pflanzen wir sie dann an ihren definitiven Standort in den Folientunnel. Die Tomatenzweige brechen wir laufend aus. Lässt man die wachsen, benötigt die Pflanze sehr viel Kraft dazu. Kraft, die dann der Pflanze fehlt, grosse reife Tomaten heranwachsen zu lassen. Ab September entfernen wir die neuen Blüten. Die Ernte beginnt je nach Sorte im Juni und dauert bis Oktober. Unsere Mitarbeitenden und Teilnehmenden begleiten ihre Pflanzen über rund 7 Monate und pflegen sie.»
Wieso habt ihr euch entschieden, eine Passata herzustellen?
«In erster Linie verkaufen wir unsere Tomaten frisch ab Ernte in unseren Gemüsekörben oder an Restaurants. Tomaten, die wir nicht verkaufen können, möchten wir nicht wegwerfen. Früher produzierten wir selber verschiedenste Tomatensaucen daraus. Diese Produktion mussten wir jedoch aus unterschiedlichsten Gründen einstellen. In den letzten Jahren haben wir nur noch ein paar wenige Gläser für unseren Eigenverbrauch hergestellt. Nun hat sich die Gelegenheit geboten, unsere Tomaten an einen mir bekannten Produzenten weiterzugeben. Er verarbeitet sie zu der Passata und füllt sie in Gläser ab. Um das Etikettieren kümmern wir uns selber. Aufgrund dieser Arbeitsteilung wird die Produktion möglich.»
Wozu kann man eine Passata nutzen?
«Passata kann als Basis für Tomatensaucen, Sugos oder Suppen verwendet werden. Anders als bei den handelsüblichen Passata verwenden wir für unsere Passata die ganzen pürierten Tomaten inklusive Schallen und Kerne. So bleiben wichtige Inhaltstoffe und Ballaststoffe erhalten. Unsere Passata besteht aus über 15 verschiedenen Tomatensorten, darunter viele alte ProSpecieRara-Sorten. Diese geben der Passata den feinen frischen Tomatengeschmack. Da Tomaten aus über 90% Wasser bestehen, ist die erste Charge noch etwas flüssig. Wir arbeiten daran, dies bei der nächsten Ernte zu verbessern.»
Wo kann die Arche-Biohof-Passata gekauft werden?
«Aktuell bieten wir unsere Passata nur unseren Gemüsekorb-Abonenntinnen und -Abonennten an. Da wir unsere Tomaten in erster Linie frisch ab Ernte in unseren Gemüsekörben oder an Restaurants verkaufen, sind nicht so viele Flaschen entstanden.»