Aktuelles aus der Arche Zürich

«Spass und Schule – ein Widerspruch?»

Geschrieben von Rainer Fröhlich | 20.11.2024

Die Antwort auf diese Frage ist, wie könnte es anders sein, von Kind zu Kind verschieden. Bei der Arche Kinderbegleitung darf aber Spass durchaus Platz haben, gerade wenn’s ums Lernen geht. Zwischendurch mal an den «Töggelikasten», ein Jass oder eine Partie Schach, dann geht’s mit der Arbeit weiter. 

Wenn man einen der vier Standorte der Arche Kinderbegleitung betritt, fällt bald auf, dass da nicht nur «gepaukt», sondern auch mal gespielt wird. Neben Lern- und Kinderbüchern finden sich auch Brettspiele, Jass-Karten, Malstifte und vieles mehr. Auch wenn es bei den Begleitungen primär darum geht, beim komplizierten Schulalltag zu unterstützen, so darf und soll dies durchaus mit Spass und Freude verbunden sein. Es gibt viele Kinder, die über den Schulstoff über spielerisches Lernen erfolgreicher aufnehmen, denn über klassisches «Büffeln». Und wenn das Lernen leichter fällt, macht in der Regel auch Schule wieder mehr Spass. 

Lernen ausserhalb der genormten Schulstrukturen
Auch im Schulleben gilt, was im Berufsleben und generell in unserer Gesellschaft gilt: Möglichst wenig Zeit verlieren. So ist auch der Schulalltag durchgetaktet und die Lehrpersonen haben meist keine Zeit, ausserhalb der Schulstunden für ihre Schüler:innen da zu sein. Doch, wenn ein Kind Probleme hat, den notwendigen Stoff zu lernen, um Prüfungen zu bestehen, dann kann es vielleicht über alternative Methoden zum Erfolg kommen. Solche brauchen aber Zeit. Es lohnt sich darum hier zu investieren. Hier kommt die Arche Kinderbegleitung zum Zug. Oft liegt das Problem nicht beim Lernen, sondern beim Selbstvertrauen oder schlicht beim sprachlichen Verständnis für die gestellten Aufgaben. Gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund kommt es oft vor, dass die Eltern bei schulischen Themen nicht helfen können, weil sie selbst kein oder nur wenig Deutsch sprechen. Über die Beziehung zu ihren Kinderbegleiter:innen und ohne Leistungsdruck können sie Hürden überwinden, die sie im Schulischen behindern. Und im besten Fall macht es ihnen danach in der Schule nun sogar Spass. Erfolg kann Freude bereiten und motivieren.  

Je höher die Klasse, desto knapper der Spass 
Alois ist seit vielen Jahren Kinderbegleiter. Sein Schützling befindet sich gerade in der Probezeit für das erste Jahr des Kurzgymnasiums und war in der 4. Klasse, als er zur Kinderbegleitung kam. Beide erinnern sich gut daran, dass sie zu Beginn viel mehr Zeit hatten, um auch mal ein Spiel zu machen oder sonst etwas, das nicht direkt mit der Schule zu tun hatte. Die Kinder und Jugendlichen können über die entstehende Beziehung zu ihren Begleitpersonen auch für die Schule profitieren, ohne dass sich die Treffen immer nur um schulisches Lernen drehen. Das konsequente Sprechen in Hochdeutsch hilft aber schon mal beim besseren Verständnis im Unterricht und bei den Hausaufgaben. «Der Leistungsdruck in der Schule sei aber momentan enorm», erzählt Alois. Leider gäbe es aktuell eigentlich keinen Platz für Spiel und Spass. Sie würden sozusagen von Prüfungsvorbereitung zu Prüfungsvorbereitung hetzen. Zudem werde der Lernstoff von Klasse zu Klasse anspruchsvoller, was auch für die Begleitperson eine Herausforderung ist. So kann auf diesem Niveau manchmal fachlich nicht mehr so intensiv unterstützt werden wie in tieferen Klassen. Der Austausch selbst ist aber ohnehin bereits sehr förderlich. Der Schüler ist immer noch hochmotiviert, in der Kinderbegleitung wie in der Schule, und kann sich am Geleisteten freuen, zusammen mit seinem Begleiter Alois. 


Für unsere Kinderbegleitung suchen wir stets motivierte Menschen mit Herz und Köpfchen, die Kinder bei den Schulaufgaben unterstützen und ihr Wissen und ihre Lebenserfahrung weitergeben. 
Wir bieten regelmässige und planbare Freiwilligen-Einsätze. Werden Sie Kinderbegleiter:in und damit zu einer wichtigen Bezugsperson. 

Melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Sie! 
www.archezuerich.ch/freiwilligenarbeit