Aktuelles aus der Arche Zürich

Das ist neu bei der Arche Therapie Bülach

Geschrieben von Marianne Burgener | 22.01.2024

«Wir glauben an unser Angebot und seine Wirkung!» Die Arche Therapie Bülach befindet sich noch immer im Wandel. Bald wird die Infrastruktur auf Vordermann, das Personal gefestigt, die Angebote angepasst und die Wirtschaftlichkeit gegeben sein.           

Das Ende der Transformation, so Betriebsleiter Felix Fleischli, sei Ende nächsten Jahres erreicht. Dann sind die geplanten Konzepte umgesetzt, wie beispielsweise die Durchmischung der Klient:innen: Tagesaufenthalter aus IV-Integrationsmassnahmen, Menschen mit einer Suchtvergangenheit und solche mit einer psychischen Beeinträchtigung. «Das hat sich jetzt schon verändert gegenüber früher, als hier eine klassische Therapieeinrichtung für Suchtkranke war.» Wichtig, dass alle auf einem ähnlichen Niveau im Umgang mit ihrer Krankheit seien, wie Felix Fleischli erklärt. «Wir sind kein klinisches Setting, wir sind eine sozialtherapeutische Einrichtung, wir fördern und fordern; als Zwischenschritt in ein selbstbestimmtes Leben.» Auf jede Person werde so weit wie möglich individuell eingegangen; trotzdem gelten einige Grundregeln, die eingehalten werden müssen. «Die Regeln und Strukturen haben wir überarbeitet und reduziert, diese müssen sinnhaft und realitätsnahe sein. Ausserdem helfen sie, die gemeinsame Zusammenarbeit zu definieren, Rollen und Erwartungen zu klären und Willkür vorzubeugen.» 



Die drei Phasen des Aufenthalts
Eine zentrale Neuerung ist die Gliederung in drei Phasen. Jede:r Klient:in durchläuft eine Eintritts-, Kern- und Austrittsphase. Die Umwandlung der bisherigen Module sei erfolgt – final festgelegt werden müssten noch die einzelnen Werkzeuge, die zur Anwendung gelangten. Felix Fleischli erklärt dies anhand von Menschen, die durch die Justiz in Bülach platziert werden: «Für sie bestehen eigene Programme, die zur Auseinandersetzung mit dem begangenen Delikt durchgearbeitet werden.» Diverse Weiterbildungen stehen auf seiner Agenda 2024. «Zusammen mit Marion Aeschbacher, der sozialtherapeutischen Leiterin, überprüfen wir laufend unsere ‹Tools›. Was bieten wir an, was könnten wir zur Spezialisierung einführen? Ein methodisches Vorgehen steht immer im Vordergrund.»
Der Alltag ist klar strukturiert: Es stehen diverse Gesprächsgefässe, Kunst- und Tiergestützte Therapie, Tätigkeiten mit Arbeitsagog:innen sowie Job-Coaching zur Verfügung. Um diesem breiten Angebot gerecht zu werden, wurde das Personal um 40 Prozent aufgestockt; heute arbeiten 16 Personen rund um die Uhr in Bülach.

Lernende Organisation am Puls der Bedürfnisse
Die Infrastruktur bleibt ebenfalls nicht stehen: Kürzlich wurde ein neues Badezimmer im Untergeschoss realisiert, als nächstes folgen die Renovation der Nasszellen im Obergeschoss, ein neues Küchen-Sideboard im Esszimmer sowie die Verschönerung diverser Räume. Dabei gehe es auch darum, die Wirkung gegen aussen optisch den Neuerungen im Innern anzugleichen. «Wir wollen das moderne, freundliche Erscheinungsbild unserer Institution zeigen, wo sich Menschen wohl fühlen.» Davon, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, zeugt die durchwegs gute Belegung, die den existenzsichernden Betrieb der Arche Therapie Bülach ermöglicht. 
An Zielen und Visionen mangelt es Felix Fleischli auch nach Abschluss des laufenden Veränderungsprozesses nicht: «Wir glauben an den Standort, unser Angebot und unsere Wirkung. Durch unsere Entwicklung sind wir am Puls der Bedürfnisse. Wir überprüfen uns laufend, wir sind eine lernende Organisation und konsolidieren, was gut ist und verändern, was nicht gut ist.»